2x HM-300 an 2x Batterien 25,6V/100Ah mit 4x 415W Panels

[Tiese]

Hallo an alle, die mir bei meiner Vorstellung helfen können!

Ich möchte folgende Konfiguration aufbauen…

4x Solarpanel je 415 Watt (oder reichen auch weniger, siehe unten)
1x Solarladeregler Victron SmartSolar MPPT 150/60-MC4 12/24/36/48V 60A (passt der? < oder >?)
2x Batterie 25,6V/100Ah LiFePO4 (in Reihe oder parallel - was macht mehr Sinn?)
2x HM-300 Wechselrichter (zwei deshalb, weil ich einen schon habe (übrigens mit OpenDTU überwacht) und nur max. 600 W einspeisen darf)
1x ESP32 mit OpenDTU-OnBattery drauf

Es sollte so eingerichtet werden (geht das überhaupt)…

Jeder Wechselrichter soll mindestens 80 Watt einspeisen und nur wenn die Batterie voll geladen ist, das mehr liefen, was von den Modulen kommt, aber auch nur dann!
Mir ist klar, dass beide keinen Strom liefern, wenn die Sonne nicht scheint und beide Batterien leer sind ;-)

Jetzt fragt sich bestimmt der eine oder andere WOZU?
Ganz einfach, das mit der hin und her Rechnerei mit dem aktuellen Verbrauch/Bedarf ist irgendwie nicht so wirklich ausgereift, wenn ich mir die ganzen Beiträge im Internet anschaue.
Mein permanenter Grundverbrauch ist 160 Wh jede h, zu jeder Zeit. Also benötige ich mind. 160Wh und NUR wenn die Batterien VOLL sind (sonst reicht es nicht, die 160W über Nacht zu erzeugen - wahrscheinlich auch nicht die ganze Nacht durch, bei Schlechtwetter), soll natürlich der Überhang an Sonnenenergie mit eingespeist werden - und gut ist.

Ist das mit dieser Konfiguration möglich oder benötige ich weitere Hardware?
Ist der ESP32 mit OpenDTU-OnBattery dazu in der Lage oder braucht es weitere/andere Software?

Vielen lieben Dank für eure Infos/Tipps/Ratschläge usw. wenn möglich in deutsch!

[swingstate]

Bzgl. Batterien & Spannungen ...

Ich würde von 2x 25,6V in Serie/Reihe (ergibt eine 51,2V Batteriebank) abraten da Du die beiden Batterien regelmäßig separat ausgegleichen bzw. laden musst, damit die Mittelspannung der dann 51,2V Batteriebank ausgeglichen ist. Gleichst Du die Batterien nicht an bzw. aus, dann können die bzw. eine Batterie schaden nehmen, da das Risiko des Überladens besteht. Es gibt nach meiner Recherche keinen Balancer den Du hier einsetzen könntest, daher ist dass System dann nicht wartungsfrei.

25,6V parallel bzw. einzeln funktioniert recht gut, aber der Hoymiles wird unter Last sehr ineffizient (teilweise unter 50%), das wird erst oberhalb von 30V besser.

Ich habe momentan 2x25,6V in Serie und sehe, vor allem beim Laden, recht hohe Mittelspannungsabweichung von bis zu 10%. Daher werde ich die zwei Batterien gegen eine 51,2V tauschen. Die 51,2V erlauben es Dir mit mehr Watt in die Batterien zu laden. Bzgl. des MPPTs würde es auch der 150/35 tun.

Wenn Du bei 160W konstant bleiben willst kannst Du nach meiner Erfahrung auch 2x 25,6V parallel bzw. einzeln fahren, da der Hoymiles bei 160W noch recht gut bzw. Effizienz agiert.

Schau mal in das Wiki oder den langen Threat zu meiner Anlage. Ich hatte erst ein 25,6V System und bin dann, mit allem Höhen und Tiefen, auf ein 51,2V System gewechselt.

[Tiese]

Hallo swingstate,

wow, vielen Dank für die Ausführliche Erklärung und die guten Tipps! 👍

[Tiese]

@swingstate
Ein paar Fragen habe ich noch (ob es aber dabei bleibt🤔) bzgl. des Ladereglers…
150 ist Volt die rein gehen darf, also max. 150/4= 37,5V je Panel (Reihe)
35 ist Ampere die max. raus gehen

Kleine Rechnung - nur zum Verständnis…
je Panel können max. 415 Watt erzeugt werden, also bei 31,5V sind das 13,1A
Zusammen also 4x31,5V = 126V - passt also mit 150 :-)
Und 126Vx13,1A = 1650,6W
Was hat das mit der Leerlaufspannung 37,5V auf sich?
Unter Kostant-Ladespannung habe ich einen Wert von 57,6V gefunden - ist das so richtig?
Wenn ich nun 1650,6 durch 57,6 teile, ergibt es ca. 28,7 also passt 35 auch :-)
Eine 51,2V Batterie mit 100Ah hat 5120Watt geteilt durch 1650,6 ergibt ca. 3,2 Ladestunden - kann eine solche Batterie mit so viel Ampere überhaupt geladen werden?
Verbraucht werden 160Wx24h = 3840Wh - Dimension der Batterie passt.

Natürlich ist das alles nur bei max. Sonne!

Weitere Rechnung, bei nicht so gutem Wetter…
Ertrag je Stunde 240W in 6 Stunden, also nur 1440Wh - oder ist das unrealistisch?
Morgens sind in der Batterie nur 1000W, weil der Vortag sehr sonnig war.
Wenn also in 6h - 160Wx6 = 960Wh verbraucht werden, aber noch 1000W drin sind, reicht es auf jeden Fall für die 6h, in der die Sonne mehr oder weniger scheint. Da aber in dieser Zeit nur 1440 hinzukommen, sind nach den 6 Stunden nur noch 1480 verfügbar (es stimmt natürlich nicht, weil gewisse Verluste sind).
Dennoch kann man in etwa noch ca. 1480 durch 160 = 9 Stunden einspeisen.
Das scheint da schon nicht zu funktionieren 😟

Macht diese Anlage denn überhaupt Sinn? Oder kann man die Wechselrichter je nach Ladeleistung auch drosseln?

Kannst du bitte den „langen Threat“ hier verlinken?

Vielen Dank für deine weiteren Auskünfte und natürlich deine Geduld 😉

[swingstate]

Du brauchst mindestens einen ESP um darauf OpenDTU nutzen zu können.
Mittels OpenDTU kannst Du dann einstellen bei welcher Batteriespannung eingespeist werden soll.

Ich nutze darüber hinaus aber noch Homeassistant um das ganze System zu steuern. Dazu gibt es dann weitere Bauteile wie den Shunt, weitere ESPs, Shelly Geräte usw.

Anfänglich waren das für mich böhmische Wälder und es hat mich gut 6 Monate gekostet die Anlage von einem einfachen Balkonkraftwerk zum jetzigen Stand zu erweitern.

Wenn Du nicht gewillt bist Dich mit Kabelquerschnitten, Aderendhülsen, Stromstärken, Schaltungen bzw. Elektrik (und dem entsprechenden Werkzeug) im Allgemeinen auseinander zu setzen dann kann ich Dir nur davon abraten über den HM300 hinaus zu gehen.

[swingstate]

Die Liste in dem Beispiel im Wiki stellt so ziemlich das mindeste dar, was Du an Technik bzw. Komponenten benötigst. Günstiger geht es sicherlich, mit Abstrichen.
Ich kann z.b. einen Großteil der Anlage vom Handy steuern. Das war kein Selbstläufer und hat viel Zeit gekostet.

Schau Dir doch alternativ mal die fertigen Lösungen von Zendure an. Das ist dann Batteriespeicher Plug n Play.

[Tiese]

Nochmals 1000 Dank!

Vielleicht finde ich ja jemanden, der das eine oder andere günstig verkaufen möchte ;-)

Ich möchte einfach nur, dass ich die Wechselrichter so steuern kann, dass wenn Batterie (fast)voll ist der überschüssige Strom in meine Steckdose wandert und wenn Sonne weg ist, eine von mir festgelegt Leistung von der Batterie (welche auch immer) in die Steckdose geht - nicht mehr und nicht weniger.

Den ganzen Statistikkram brauche ich nicht, davon scheint die Sonne auch nicht heller.

Bei meinem ESP mit OpenDTU (ohne Batterie, also das von tbnobody) habe ich einfach noch dazu programmiert, dass wenn 0W eingespeist wird - z.B. bei Netzausfall - das Display blinkt und der gesparte Betrag in Euro wird angezeigt - bezogen auf den Gesamtertrag.
Das reicht mir völlig aus!

Ich werde mir einfach mal das OpenDTU-onBattery auf den ESP32 spielen und schauen, was da überhaupt geht und was nicht - vorausgesetzt es wird angezeigt, wenn nur mein Wechselrichter angelegt wird?!

Danke für deine sehr guten Hilfestellungen und Empfehlungen!
Nun will ich auch nicht weiter nerven ;-)

[swingstate]

Ich möchte einfach nur, dass ich die Wechselrichter so steuern kann, dass wenn Batterie (fast)voll ist der überschüssige Strom in meine Steckdose wandert und wenn Sonne weg ist, eine von mir festgelegt Leistung von der Batterie (welche auch immer) in die Steckdose geht - nicht mehr und nicht weniger.

Das kannst Du z.b. manuell mit einer schaltbaren Shelly Steckdose erreichen, welche den Wechselrichter an und aus macht. Dann kannst Du das vom Handy aus schalten. Das wäre der einfachste Weg ohne ESP, und ohne dass Du irgendwas mit dem Wechselrichter machst. Den Ladezustand der Batterie kannst Du via Bluetooth am Handy auslesen.

Einen Schritt weiter -
Teilautomatisiert mit einem DTU ESP; Dem Wechselrichter kannst Du mit openDTU ein dauerhaftes Limit setzen, z.b. 160W. OpenDTU kann den Wechselrichter dann auch ausschalten, wenn die Batteriespannung unter einen definierten Wert sinkt und ihn wieder einschalten wenn die Spannung der Batterie wieder steigt.

Einen Schritt weiter -
Gleiches wie oben, nur mit einem smarten Stromzähler wie dem Shelly 3em den Du Dir in Deinen Sicherungskasten baust/bauen lässt. Von diesem Zähler liest OpenDTU dann aus wieviel Strom gebraucht wird und passt das Limit des Wechselrichters an, bis zu dem vom Dir definierten Limit. Damit reduzierst Du dann die Verluste bzw. verschenkst Du weniger.

Weiter geht es dann noch mit Smarthome Lösungen wie Homeassistant. Dabei geht es weniger um Statistikkram, als um die einfache und automatisierte Steuerung von Lampen usw. und eben auch der Solaranlage.
In meinem Fall hilft der Statistikram zu prüfen ob die Anlage tut was sie soll und um Fehler zu finden.

In allen Fällen, sobald eine Batterie dazu kommt, wirst Du nicht drum rum kommen Dich mit Sicherungen, Schaltern, Querschnitten usw. auseinander zu setzen um die Batterie und die Module + Laderegler sicher anzuschliessen, zu betreiben und im Fehlerfall auch sicher abschalten zu können.

[Tiese]

Guten Morgen swingstate,

Einen Schritt weiter -
Teilautomatisiert mit einem DTU ESP; Dem Wechselrichter kannst Du mit openDTU ein dauerhaftes Limit setzen, z.b. 160W. OpenDTU kann den Wechselrichter dann auch ausschalten, wenn die Batteriespannung unter einen definierten Wert sinkt und ihn wieder einschalten wenn die Spannung der Batterie wieder steigt.

Genau so stelle ich mir das vor :-)

Vielen, vielen Dank!

[Manos1966]

Hallo @Tiese

Anstatt 2x Batterien 25,6V/100Ah LiFePO4 wuerde ich an deiner Stelle den Preis einer Pylontech US5000 oder sogar US3000 pruefen und vergleichen. Falls der Preis der gleiche ist, dann wuerde ich mich fuer die Pylontech entscheiden.
Vorteil: die Kompatibilitaet des Pylontech BMS mit der OpenDTU.

Bezueglich der Ladung der Batterie, anbei eine kurze Simulation deines Verbrauchs (160W) mit der Anzahl Dunkelstunden pro Monat und der notwendigen Ladeleistung (ich hoffe ich habe keine Fehler gemacht).
Es sieht so aus als ob eine US3000 ausreichend waere, aber dann haettest du keinen Puffer fuer grosseren Verbrauch.

[Tiese]

Guten Morgen Manos1966,

den Tipp, die 2x25,6 NICHT zu nehmen hat mir swingstate ebenfalls geraten, was auch Sinn macht und was ich auch berücksichtigen werde.

Die Tabelle ist 1A - auf sowas habe ich gehofft!
Es ist immer einfacher, wenn man realistische Werte von jemanden bekommt, als sich irgendetwas auszudenken.
OK, auch wenn ich nun nach Bonn ziehen muss, damit es bei mir dann auch so ist #scherz# :-))

Vielen Dank für deine Darstellung/Empfehlung und deinen Einsatz!

[Tiese]

Hiermit möchte ich mich noch einmal bei euch bedanken!

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